27.12.2013 – Heute heißt es,
um 5.30 Uhr aufstehen, da der erste Ausflug um 6.00 Uhr losgeht. Tatsächlich
war ich aber auch heute schon wieder eher wach und habe den Geräuschen von
draußen gelauscht, die Brüllaffen und Co am frühen Morgen bereits veranstalten.
Schön! Die Bootstour führt uns erstmal zur Nationalparkverwaltung, wo Thomas
die Tickets besorgen muss. Dort hat sich bereits eine Schlange gebildet, auf
dem Wasser in Form von Booten und an Land in Form von Reiseleitern. Das
verdirbt mir einen kurzen Moment die Vorfreude auf den Ausflug, da ich
befürchte, dass wir aneinandergereiht durch den Nationalpark fahren werden.
Aber es verteilt sich dann doch sehr gut, so dass wir nur hin und wieder einem
anderen Boot begegnen. Schon nach kurzer Zeit sehen wir eine Horde Kaputzineräffchen,
die munter durch die Bäume am Ufer springen. Klasse! Wir sehen ein paar Blaureiher,
einen Amerikanischen Grünfischer und einen weiblichen amerikanischen
Schlangenhalsvogel, der auf einem Ast im Wasser stehend die Flügel weit
ausbreitet um diese nach einem Tauchgang zu trocknen, ein schöner Anblick!
Große gelbgrüne Leguane sitzen in den Bäumen und eine Horde Brüllaffen hängt
faul herum. Dann biegen wir ab in den Palmenkanal „La Palma“, der, wie der Name
vermuten lässt, gesäumt ist von Palmen. Deren Wedel sind bis zu 15 Meter lang und werden unter
anderem zum Eindecken von Hausdächern verwendet. Irgendwann beginnt unser
Bootsführer mit glucksenden Geräuschen, die angeblich Kaimane anlocken sollen,
sich aber eher anhören, als ob er sein Frühstück hochwürgt. Wir schauen gespannt
ins Wasser, als plötzlich in den Wasserpflanzen tatsächlich ein kleiner Kaiman
herumschnellt und dann abtaucht. Nach dem ersten Schreck suchen wir im Wasser
und entdecken aber nur (auf Hinweis des Bootsführers) ein Augenpaar.
Nach dem Ausflug stürzen wir
uns alle hungrig auf das Frühstück, welches natürlich wieder aus „Gallo Pinto“,
Ei, Pancakes und Obst besteht, allerdings gibt es außerdem Würstchen und Käse.
Anschließend lege ich mich ein Stündchen aufs Bett, weil mein Nacken vom vielen
Hochgucken extrem schmerzt.
Um 11.30 Uhr fahre ich mit
Manuela und Dirk mit dem Wassertaxi nach Tortuguero, wo wir etwas durch die
Shops schleichen und dann in der „Buddha-Bar“ zu Mittag essen. Hier sitzt man
wunderschön, direkt am Fluss, die Preise sind allerdings gesalzen. Eine der
kleinen Sodas wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen. Anschließend laufen
wir noch ein Stück durch den Ort und gehen dann nochmal zum Strand, laufen hier
ein Stück zurück und biegen wieder Richtung „Ortskern“ ab. An der
Nationalparkverwaltung werden wir von der Gruppe eingesammelt und machen uns
auf zu unserem zweiten Bootsausflug. Hier haben wir wieder einen super
Bootsführer, der alle möglichen Tiere erspäht, die wir alle per bloßem Auge
nicht erkannt hätten. So sehen wir zum Beispiel einen Stirnlappenbasilisken
(sowohl das weibliche als auch das männliche Exemplar), einen
Gelbkopfnachtreiher, ein Faultier weit oben in den Bäumen, welches sich sogar
ein wenig fortbewegt (aber leider viel zu weit weg ist um ein gescheites Foto
hinzubekommen), diverse Süßwasserschildkröten, eine Binsenralle (ein entenähnliches
Geschöpf), einen Kahnschnabelreiher, Blaureiher, Schmuckreiher. Die Ausbeute
ist heute wirklich gut. Und am Ende sehen wir wieder zwei Kaimane, die so vor
sich hinschwimmen. Und das alles vor einer wunderbaren Kulisse. Wir sind alle
sehr zufrieden mit dem heutigen Tag.
Zurück am Hotel gönnen wir
uns ein Bierchen und ich freue mich schon auf das Abendessen, da es hier auch
Pasta geben soll…