Dienstag, 31. Dezember 2013

Freier Tag


30.12.2013 – Heute haben wir einen „freien“ Tag, so dass wir keinen Wecker stellen müssen. Ich habe gut geschlafen, aber um 6.30 Uhr bin ich wach. Ich kämpfe kurz mit mir, aber dann raffe ich mich doch auf und gehe eine Runde laufen. Bevor ich aus dem Zimmer komme, höre ich bereits ein Miauen, und tatsächlich, meine Katze steht bei mir vor der Tür und springt direkt wieder auf meinen Schoß als ich mir die Schuhe anziehe! Sie hat bereits mein Herz erobert, und wären wir hier nicht in Costa Rica, wäre ich echt versucht, sie mitzunehmen… Leider kann man hier nicht so gut am Strand laufen, so dass ich erste ein paar Feldwege ausprobiere, die sich aber alle als Sackgassen herausstellen, die zu  irgendwelchen Unterkünften führen, und dann einfach die Straße entlang laufe. Einen Schlenker mache ich noch zum Strand, weil die Anblick einfach atemberaubend ist und ich diesen einfach in mich aufsaugen muss. Es ist bereits warm und sehr schwül, über dem Strand, den Palmen und dem Meer hängt der Dunst, und die Morgensonne scheint hinein. Herrlich!! Das Frühstück ist wie immer, und inzwischen entwickle ich eine echte Abneigung gegen Reis, Bohnen und Rührei, esse es aber trotzdem, weil es sonst nur Toast und Pancakes gibt. Allerdings nur so viel, um etwas im Magen zu haben, den Rest fülle ich mit Obst und Müsli.
Der Himmel ist zunächst bewölkt, und so beschließe ich, heute früh in die Stadt zu laufen und dort etwas rumzubummeln. Nachdem ich mich aber stadtfein gemacht habe, komme ich aus meiner Höhle (mein Zimmer ist extrem dunkel) und muss feststellen, dass inzwischen die Sonne scheint. Also Plan A! Bikini an und um 9.30 Uhr liege ich als erste am Strand. Es ist bereits jetzt richtig heiß und nach einer Weile bin ich schon schön angebraten. Zeit zum Wenden. Über dem Meer hängt eine graue Wand und es sieht so aus wie gestern Nachmittag, als es plötzlich anfing zu regnen. Tatsächlich tröpfelt es auch ein wenig, hört aber ganz schnell wieder auf. Die Wellen sind wieder mega und wir haben jede Menge Spaß. Die Strömung ist heute allerdings auch noch viel heftiger, wobei wir hier eher seitlich als aufs offene Meer getrieben werden. An den Hauptstränden Richtung Puerto Viejo sind heute überwiegend rote Flaggen gehisst und Thomas hatte auch beim Frühstück erzählt, dass das Meer im Moment wohl ungewöhnlich aufgewühlt sei. Das ist auch der Grund, warum der Schnorchelausflug, den einige von uns heute hätten machen wollen, nicht stattfinden konnte. Schade! Ich wandere kurz in den Schatten, dann jedoch wieder in die Sonne. Immerhin ist heute die letzte Gelegenheit, in diesem Jahr noch etwas Farbe zu bekommen! Um 13.30 Uhr bin ich dann rumdherum schön rot gebruzzelt und gehe duschen. Dann mache ich mich zu Fuß auf nach Puerto Viejo, ein bisschen bummeln, aber in erster Linie wegen dem Bikini, den ich gestern Abend dort gesehen habe und den ich unbedingt kaufen will. Laut Thomas sind es 20 Min in den Ort, der Hotelbesitzer hat noch 5 Minuten obendrauf gegeben. Tatsächlich bin ich nach 40 Minuten flottem Gehen da! Aber die Bewegung tut mir gut, obwohl ich nassgeschwitzt bin, es ist sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 % oder so. Ich werde von einem Schwarzen Rastaman auf einem Fahrrad angesprochen, ganz nett, er fragt, wo ich herkomme, was ich vor habe, blabla. Tatsächlich will er mich aber nicht anmachen, sondern irgendwelche Ausflüge verkaufen. Ich erzähle ihm, ich treffe mich mit den anderen aus meiner Gruppe und dass wir eh morgen abreisen. Der Bikini ist nicht in meiner Größe da und die Lust auf Shoppen minimiert sich dadurch erheblich. Trotzdem ziehe ich noch etwas durch die Läden, muss aber feststellen, das sie auch hier eine ähnlich Auswahl haben wie überall sonst, nur teils noch teurer sind. Trotzdem gefällt es mir hier, von überall kommt Musik, meist Reaggy, und obwohl heute längst nicht mehr alle lächeln (es ist Montag, und die Wochenendbesucher sind weg), merke ich, wie der „federnde Gang“ langsam Besitz ergreift. Ich genieße es auch, mal allein durch die Gegend zu ziehen. Am Ende kaufe ich zwei T-Shirts und gehe bei Sabine was essen. Nicht, weil ich den Service so super fand, aber hier weiß ich wenigstens was mich erwartet. Man ist ja doch ein Gewohnheitstier, und das ärgert mich dann schon ein wenig, als ich da sitze und feststellen muss, dass das Personal in etwa so „freundlich“ ist wie Sabine selbst. Meine Fettuchine mit Meeresfrüchten sind allerdings sehr lecker. Für den Rückweg gönne ich mir ein Taxi. Dafür gehe ich zur Bushaltestelle und frage drei Männer, die an deinem Auto lehnen und sich unterhalten. Unser Hotelbesitzer hat mir das so erklärt. Die Taxis sind auch keine, die als solche erkennbar sind, sondern Autos in allen Farben und Fabrikaten, ohne Tachometer. Erst sagt der eine 4 USD (das ist der Preis, den auch der vom Hotel meinte), dann kurzes Gespräch untereinander, der andere wollte dann 6 USD. Man kann’s ja mal versuchen! Ich bin natürlich für 4 USD gefahren. Andernfalls wäre ich gelaufen. Aber Thomas hatte uns schon gewarnt, dass man ggf. versuchen wird, einen über den Tisch zu ziehen. 
Ein Teil fährt abends nochmal in die Stadt, in eine Kneipe mit Blues-Livemusik, aber die Information darüber nicht an alle vorgedrungen war, bleiben wir mit ein paar Leuten im Hotel und sitzen gemütlich beisammen.