Dienstag, 24. Dezember 2013

Feliz Navidad!

Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten!!!

Gruppenkoller


23.12.2013 - Den Tag beginne ich mit einer kleinen Joggingrunde am Strand. Es ist herrlich! Nach der (wieder mal kalten) Dusche gehe ich runter zur Strandbar, wo es das Frühstück gibt, Diesmal kein Gallo Pinto, sondern nur Toast, Eieromelett, Butter, Marmelade. Ich habe noch mein Müsli dabei. Wir haben heute einen freien Tag vor uns, da der Nationalpark montags geschlossen hat und wir statt heute morgen dorthin gehen werden. Thomas informiert hierzu, dass es aufgrund der möglicherweise hohen Besucherzahlen im Nationalpark ratsam wäre, bereits bei Öffnung (7.00 Uhr) dort zu sein. Er organisiert sogar, dass wir morgen früh vorher noch ein Sandwich und etwas Obst (statt gar nichts, da es Frühstück erst ab 7.30 Uhr gibt) bekommen,  aber das wird wird teilweise nur mit Unmut honoriert („Ohne Frühstück kann ich keinen Meter laufen“). Auch Thomas Bemühungen, uns für Weihnachten ein schönes Dinner im Hotel zu organisieren, mit typisch costaricanischen Spezialitäten für den Anlass stoßen auf keinerlei Anerkennung. Irgendwie sind seit gestern alle ein wenig am moppern. Ich bin genervt und merke, dass nun der Gruppenkoller Einkehr hält. So bin ich heilfroh, dass die Gruppe heute getrennte Wege geht und man etwas Abstand bekommt.
Ich fahre mit Manuela mit dem öffentlichen Bus nach Quepos, dort bummeln wir etwas herum, ich gönne  mir eine Bluse und eine Shorts. Nach einem Kaffee und ganz leckeren Empanadas con Carne suche wir die Post um unsere Postkarten aufzugeben. Dort treffen wir Thomas, der (das erste Mal während dieser Reise) echt genervt ist (die deutsche Ungeduld scheint sich auch nach 17 Jahren Costa Rica nicht völlig zu verflüchtigen). Er erzählt, dass er bereits eine halbe Stunde dort wartet, nur um ein paar Karten aufzugeben. Wir warten auch noch ein bisschen, aber es geht voran. Nach einem Besuch bei der Bank und dem Supermarkt fahren wir wieder mit dem Bus zurück und gehen mehr oder weniger direkt zum Strand. Dort ist es herrlich, wenn auch sehr heiß. Ich stürze mich sofort in die wieder genialen Wellen, und als ich mich anschließend in den Stuhl fleze, ist die Temperatur total angenehm – für mich jedenfalls. Ich laufe etwas am Strand herum, mache zig Fotos und genieße einfach nur diese wunderschöne Landschaft. Heute ist nicht ganz so viel los wie gestern, da ja Montag ist. Dass wir einen Tag vor Heiligabend haben – unvorstellbar!!!
Wir bleiben wieder bis zum Sonnenuntergang, und um 18.30 Uhr treffen wir uns, um mit dem Bus den kurzen, aber mühsamen Weg hinauf zur Straße und zum Restaurant „La Avinon“ zu bewältigen. Dies liegt an der Hauptstraße nach Manuel Antonio und in der Mitte steht ein ehemaliges Fugzeug, welches ursprünglich über Nicaragua abgeschossen wurde, und in dem sich nun eine Bar befindet. Das Ambiente und das Essen sind hervorragend! Ich habe die Sea Food Casserole, eine Art Suppe mit jeder Menge Meeresfrüchten und Reis. Ein Gedicht!!! 

Faultier, Affen, Krokodile



22.12.2013 - Heute früh haben wir etwas Zeit zum klüngeln, da wir erst um 9.00 Uhr weiterfahren. Ich bedaure es schon ein wenig, dieses kleine gemütliche Zimmer verlassen zu müssen, das Bett ist bisher das bequemste gewesen (obwohl die anderen bisher auch ok waren). Das ist ein bisschen der Nachteil, wenn man 2-3 Nächte an einem Ort ist, man gewinnt so ein Zimmer doch etwas lieb; das ist anders, wenn man abends irgendwo ankommt und am nächsten Morgen bereits wieder abreist.
Den ersten Stopp legen wir bereits im Ort ein, da jemand von unserem Hotel erzählt hatte, dass dort an einem Backpacker-Hotel immer mindestens ein Faultier rumhängen würde. So springen wir dort also alle raus aus dem Bus und suchen hier und dort nach einem Faultier. Ohne Erfolg. Gerade als wir schon aufgeben und weiterfahren wollen, schaue ich in den Baum, vor dem unser Bus parkt und den wir alle 15 Leute schon mehrfach umkreist haben, und sehe quasi direkt vor mir ein Fellbüschel in einer Astgabel. Da hängt es, total eingekugelt und lässt sich von dem ganzen Trubel nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. Nachdem alle diverse Fotos vom Fell im Baum gemacht haben, geht es weiter. Der Weg führt uns wieder über eine holprige und kurvige Schotterpiste, diesmal runter. Nach einer Weile ist mir schon ziemlich übel von der Schaukelei, und so bin ich sehr froh, als wir einen weiteren ungeplanten Stopp einlegen, als wir nämlich eine Schar von fotografierenden Touristen an einer Brücke erblicken. Das kann nur eines bedeuten: Tiere, wahrscheinlich Affen! Und tatsächlich, in den Bäumen über dem Flüsschen tummelt sich eine ganze Brüllaffenschar, sogar zwei kleine Affenkinder sind dabei. So gesellen wir uns also zu den anderen Touris, und wieder stellt sich die Frage: wer sind hier die Affen? Besonders wahrscheinlich aus der Sicht der einheimischen Kinder, die gerade hier baden, und für die der Anblick von (echten) Affen vermutlich völlig normal ist. Ich kriege zwei schöne Schnappschüsse hin (und 20 Bilder zum Löschen) und bin zufrieden. Leider bleibt die Frischluft aus, denn es ist sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. So ist mir immer noch schlecht, als es weitergeht. Nach 10 Minuten machen wir einen Toilettenstopp, wo ich mir eine Cola besorge, und dann geht es auch zum Glück wieder. Inzwischen sind wir auch auf der Panamericana angekommen, so dass es normal weitergeht. Der nächste Halt lässt nicht allzu lange auf sich warten. Nämlich in Tarcoles, wo unter einer großen Brücke am Fluss jede Menge Krokodile rumliegen. Ist nicht besonders spektakulär, weil sie weit weg sind und sich kaum mehr bewegen als das Faultier heute Morgen, aber immerhin habe ich jetzt auch Krokodile in meiner Fotogalerie! Wir essen hier zu Mittag, bevor wir uns auf den Rest des Weges machen. Dieser verläuft 70 km oder mehr an der Küste entlang und immer wieder erhascht man tolle Ausblicke auf den Pazifik. Unser Hotel liegt hinter Quepos und vor dem Manuel Antonio NP. Die Rezeption, wo Thomas uns erstmal eincheckt, ist oben an der Straße, dann müssen wir noch einen heftigen Hang runterfahren, ich habe das Gefühl, es ist mindestens noch einen Kilometer weiter unten. Wie Thomas uns vorher erzählt hatte, ist unser Hotel („Arboledes“) eines der wenigen, die quasi direkte Strandlage haben. Trotzdem bin ich sehr skeptisch, da Manuela mir heute morgen noch eine aktuelle Hotelbewertung vorgelesen hat,  in der von Schimmel und so die Rede war, und dass das auch die gute Lage nicht aufwerten könne. Wir sind alle in einem Bau mit insgesamt 10 Zimmern untergebracht, unten die 5 Einzelzimmer, oben die 5 Doppelzimmer, vor denen sich eine superschöne große Veranda erstreckt mit Blick in den Garten und auch das Meer kann man etwas sehen. Auf den ersten Blick ein Traum! Dann schließe ich vorsichtig mein Zimmer auf, erwarte bereits das Schlimmste, und bin dann doch sehr positiv überrascht. Es richt zwar etwas modrig, das Bad ist winzig, und die Laken wirken schon so, als hätte darin schon mal jemand geschlafen (mein Inlay war wirklich eine gute Investition), aber sonst ist es ok, und wir haben sogar alle einen Kühlschrank. Später entdecke ich noch eine Ameisenstraße, aber zum Glück nicht auf der Wand, wo das Bett steht.
Wir ziehen uns schnell die Badesachen an und dann geht es auch schon zum Strand. Und der ist echt ein Traum! Zwar ist es hier voller als in Samara, aber die Kulisse ist noch schöner. Und die Wellen sind der Hammer, ich wünschte, ich hätte einen Badeanzug statt einem Bikini dabei… Es macht Riesenspaß, ist aber auch echt anstrengend, sich immer wieder gegen die Wellen zu stemmen oder zu versuchen, ein paar Meter weiter zu kommen. Nachdem wir wieder am Strand sind und es uns in den Stühlen gemütlich gemacht haben, lässt die Sonne dann auch schon abrupt nach, es ist sehr angenehm, und so besteht wenigstens nicht die Gefahr eines erneuten Sonnenbrandes (obwohl ich mich diesmal richtig fett eingecremt habe). Ich laufe ein Stück am Strand lang, beobachte die Wellen, die Surfer und ein Brautpaar, mache viel zu viele Fotos und warte dann mit den anderen auf den Sonnenuntergang. Der natürlich wieder wunderschön ist.
Während ich mich frisch mache, höre ich von draußen ein ganz merkwürdiges Geräusch, von irgendeinem Tier, ich kann es leider nicht wirklich beschreiben, irgendein lustiges Gackern. Natürlich gehe ich raus um dem auf die Spur zu kommen, kann aber nichts entdecken, außer einigen von meinen Mitreisenden, die das ebenfalls gehört haben. Um 18.30 Uhr treffen wir uns wieder alle, um gemeinsam zum Essen in den Ort zu fahren. Bevor wir dort ankommen, fängt es an zu regnen, und als wir vor dem Restaurant parken, schüttet es wie aus Kübeln. Unglaublich, was da runterkommt. Irgendwie schaffen wir es ins Restaurant, wo wir im ersten Stock im trockenen sitzen, aber die Sintflut noch weiter beobachten können. Irgendwann hört es aber auch wieder auf. Und morgen wird es wieder schön! Gegen 21.30 Uhr sind wir wieder zurück. Es ist immer noch drückend warm, im Zimmer gibt es aber zum Glück eine Klimaanlage. Von draußen dringen diverse Geräusche herein, Grillen, Vögel, ??? Kein Verkehr, keine kläffenden kleinen Hunde wie die letzten Nächte!
Ein schöner 4. Advent!