Freitag, 13. Dezember 2013

Noch später...


12.12.2013 -  Irgendwann haben wir es geschafft, wir setzen an zur Landung… Ich versuche ein paar Blicke aus dem Fenster zu erhaschen (auf meinem Platz sitzt seit Stunden die junge Frau aus Costa Rica, die eigentlich aus Nigaragua  kommt, und der ich den Platz eigentlich nur vorübergehend angeboten hatte, damit ich sie nicht beim Schlafen störe, wenn ich raus muss). Erst denke ich, dass es schon recht gewöhnlich aussieht, aber bei einem Schwenk sehe ich noch mehr – ein wahnsinnig sattes Grün. Und Wolken, dicke fette graue Wolken, die aussehen, als ob sie sich direkt auf die Erde drücken.
Kurz danach reihe mich schon in die lange Schlange vor der Passkontrolle. Ich bin fast die letzte, weil ich vorher noch schnell Nr. 17 aufsuchen musste, aber es geht doch recht schnell voran. Der Koffer ist auch recht zügig da, und so mache ich mich auf nach draußen, meine Reisegruppe und meinen Reiseleiter suchen. Nachdem ich gefühlte zwanzigmal ein angebotenes Taxi ablehnen musste, sah ich dann auch das Schild mit „WorldInsight“, landete dann aber erstmal beim falschen Reiseleiter, nämlich dem für die Nicarague-Costa Rica-Panama-Tour. Aber Thomas, unser Reiseleiter, stand direkt daneben und „parkte“ mich erstmal 50 Meter weiter. Dort warteten schon zwei Mädels aus unserer Gruppe – auf Anhieb sehr sympathisch – und der Rest trudelte auch nach und nach ein (scheint überwiegend auch zu passen – wir werden’s sehen und erleben). Ich war im allerersten Moment erst etwas enttäuscht, dass wir keinen „Tico“ als Reiseleiter haben, aber Thomas scheint sehr nett, engagiert und hat die halbe Busfahrt einiges erzählt. Um 17.00 Uhr nach costaricanischer Zeit saßen wir dann endlich in unserem kleinen Bus und machten uns auf zum 50 km entfernten Hotel im Orosi-Tal….

… wo wir etwa 2,5 Stunden später auch endlich ankamen. Wir kamen in San Jose mitten in die Rushhour, und das ist echt voll. Trotzdem sind alle irgendwie in Bewegung, jede noch so kleine Lücke wird genutzt, damit es vorwärts geht. Allerdings haben wir auf der Strecke auch bestimmt 4 Unfälle mit Blechschäden gesehen. Inzwischen fing es an zu regnen und hört wohl heute auch nicht mehr auf. Nun, wie Thomas sagte: wir sind ja hier in den Tropen, und die Luftfeuchtigkeit muss ja irgendwoher kommen. Trotzdem wünsche ich mir, dass es morgen trocken ist…

Jetzt ist es 21.30 Uhr (+7 Stunden) und ich gehe schlafen 

Später...


12.12.2013 - Wenn man während eines so langen Fluges zwischendurch mal den optimistischen Gedanken haben sollte, „naja, so schlimm ist es ja nicht, die Zeit geht ja schon gut voran“, dann sollte man nicht auf den kleinen Bildschirm schauen, der vor jedem Sitz angebracht ist und auf dem die verbleibende Zeit angezeigt wird… Es ist grad mal ein Drittel rum…

Unterwegs


12.12.2013 - Es ist 14.00 Uhr (deutsche Zeit – keine Ahnung, in was für einer Zeitzone ich mich gerade befinde) und ich schreibe mal einen kleinen Zwischenbericht.
Inzwischen bin ich seit etwa 31 Stunden auf den Beinen und nach einer kleinen Schlummereinlage fühle ich mich wieder topfit – naja, zumindest grad nicht hundemüde. Aber immerhin ist alles voll planmäßig gelaufen und ich sitze bereits seit 3 Stunden in dem Flieger nach San Jose – Costa Rica. Seit 2 Stunden sind wir in der Luft. Der verspätete Start unseres Fliegers war eigentlich die einzige Verzögerung heute und hatte wohl was mit Stürmen und Turbulenzen auf dem offenen Meer zu tun. Die merken wir auch hin und wieder, aber nicht zu doll.
Ich sitze neben einer jungen Frau – vermutlich Costa Ricanerin, aber wir beide reden nicht viel – meine drei Worte Spanisch und ihre null Worte Deutsch machen ein Gespräch doch etwas schwierig, außerdem ist man ja auch müde…
Am Flughafen und während der Wartezeiten habe ich auch natürlich die anderen Reisenden gescannt und versucht herauszufinden, wer zur Gruppe gehört und wer nicht. Mit zwei Frauen habe ich mich sehr nett unterhalten, die hätte ich mir in der Gruppe gewünscht, aber leider waren die anderswohin unterwegs.

Ich hätte jetzt im Flieger vielleicht auch noch ein wenig länger vor mich hingedöst, aber endlich gibt es was zu futtern. Wir haben die Wahl zwischen Nudeln und Fisch. Ich nehme – natürlich – die Nudeln. Was für ein Fraß! Echt, eine andere Bezeichnung ist hier nicht angebracht. Die Makkeroni sind ziemlich weich gekocht und liegen unter einer dicken, trockenen Tomatensauce. Diese schmeckt auch wirklich nur nach (oller) Tomate, nach sonst nichts. Um an die Sauce etwas Flüssigkeit zu bekommen, kippe ich meine Salatsauce darüber, das gibt noch ein bisschen extra Geschmack, und die drei Salatblätter vermissen ihre Sauce bestimmt nicht. Nun, der Hunger, oder zumindest die Aussicht, die nächsten Stunden gar nichts mehr zu bekommen, treibt das ganze in meinen Magen. Ein kleines Fläschchen Rotwein dazu und ich werde wieder müde. Blöd nur, dass auf dem Minitablett vor mir ein Maximum an Müll steht und ich es mir so nicht bequem machen kann…

Ich schaue nochmal aus dem Fenster – gleißender Sonnenschein, unter mir Wolken und der unendliche Ozean… Ich freue mich. Darauf, schlafen zu können, irgendwann heute Abend, irgendwo in einem fernen fremden Land. Und vor allem freue ich mich darauf, dieses Land zu entdecken, auf all das Schöne, neue, unbekannte. Dafür nehme ich auch extremen Schlafmangel und zerkochte Nudeln auf mich, denn ich weiß, die kommenden Wochen werden das alles zigfach aufwiegen!!!