Sonntag, 15. Dezember 2013

Arenal-Vulkan und Kapuzineräffchen


15.12.2013 - Potenziell hätte ich heute vielleicht eine Chance gehabt, mal etwas mehr zu schlafen, aber ab halb 4 bin ich mehr oder weniger wach, weil sich draußen bellende Hunde und ein miauendes Kätzchen abwechseln, gelegentlich fährt ein Auto vorbei.
Der Tag beginnt für mich dann damit, dass ich von einem schwarzen Minikätzchen als Mama adoptiert werde. Kaum hatte ich mich  um 6.00 Uhr vor dem Zimmer hingesetzt, kam sie um die Ecke. Wirklich goldig, aber inzwischen weiß ich ja, dass ich nicht alles mit nach Hause nehmen darf…
Unsere Gruppe scheint überwiegend aus Frühaufstehern zu bestehen, denn die meisten versammeln sich schon vor 7.00 Uhr beim Frühstück. Hier sitzen wir draußen am Pool, bei schülwarmen Temperaturen. Ich finds herrlich! Das Frühstück besteht, wie die letzten beiden Tage (und wie ganz sicher auch die nächsten Tage) aus „Gallo Pinto“ (Reis mit kleinen schwarzen Bohnen), Rührei, Toastbrot, Ananas (unglaublich lecker!!!), Melone, diesmal auch noch Cornflakes, dafür keine Würstchen. Leider sehen die Berge wieder wolkenverhangen aus und wir hoffen, dass sich das bis nachher gibt, wenn wir zu den Vulkanfeldern des Arenal fahren…
Tatsächlich haben wir nicht so viel Glück. Wir machen zuerst Station beim Hängebrückenpark, weil der Arenal völlig eingenebelt ist und wir die Hoffnung haben, dass sich das bis später legt. Für den Park ist das Wetter zunächst optimal, bis es das erste Mal regnet. Aber wir sind ja gewappnet. Dann hört es auch wieder auf… und fängt wieder an… und hört wieder auf… Die Wanderung ist trotzdem sehr schön, und immerhin befinden wir uns ja im Regenwald! Leider sehen wir auch erstmal keine Tiere, hören nur irgendwo einen Brüllaffen, und sehen mal einen Baum rascheln, was auf Affen schließen lässt. Dann entdeckt Günter einen „Mot Mot“ (Thomas hat ihn bestimmt), einen Vogel mit hübschen Schwanzfedern. Und kurz darauf sehen wir eine Horde Kapuzineräffchen, die von Ast zu Ast sprangen. Das ist schon aufregend, so eine Herde in freier Wildbahn zu sehen und so sind wir dann auch einigermaßen zufrieden. Als wir am Parkende ankommen, regnet es dann auch mal wieder…
Wir fahren weiter bis zum Fuß des Arenal-Vulkans, von wo aus wir eine kleine Wanderung über die Lavafelder starten, die von 1968 übrig sind, dem letzten großen Ausbruch des Arenal, bei dem damals die komplette Stadt Tabacon ausgelöscht wurde, 78 Menschen starben. Es ist trocken als wir loslaufen, aber nach kurzer Zeit fängt es wieder zu regnen an, diesmal stärker, und es hört nicht mehr auf. Trotzdem setzen wir unseren Rundweg fort und sind wieder mal völlig durchnässt, als wir am Bus ankommen. Ein Blick auf den Arenal ist uns leider nicht vergönnt, er hüllt sich bis zuletzt in dichten Nebel…
Wir sind dann am frühen Nachmittag wieder am Hotel und haben dort „Freizeit“. Nachdem ich die nassen Sachen zum Trocken ausgebreitet und geduscht habe, gehen Manuela und ich ein bisschen in den ort, zum Supermarkt und einen Kaffee trinken. Und dann sehen wir ihn: Der Arenal zeigt uns in seiner ganzen Schönheit, am Gipfel nur von ein paar Nebelschwaden umgeben. Sehr schön!!!






Auf der Suche nach dem Kratersee...


14.12.2013 - Heute heißt es wieder um 7.00 Uhr frühstücken, und um 8.00 Uhr geht es los. Die Fahrt führt uns das erste lange Stück exakt die gleiche Straße entlang wie gestern hin und zurück, und wie am Ankunftstag hin, denn wir fahren quasi über den Flughafen Richtung Poas-Vulkan. (Meiner Meinung nach hätte man sich die Zeit, so wie wir sie verbracht haben, im Orosi-Tal sparen können, wir hatten zwar einen netten Tag, aber der Aufwand, und die Hin- und Herfahrerei war es echt nicht wert.) Heute fahren wir dann auch erstmal eine ganze Weile. Der Poas-Vulkan geht bis ca. 2.700m, er ist bis hinauf bewirtschaftet, mit Kaffee- und Erdbeerplantagen. Was ich schade finde ist, dass Thomas ständig die tollen schmackhaften Erdbeeren anpreist, wir aber nirgendwo halten um mal wenigstens eine Schale zum ausprobieren kaufen. Unterwegs machen wir an einer Kaffeeplantage halt und Thomas erzählt etwas über den Kaffeeanbau und –ernte (da kann ich jetzt nicht so viel wiedergeben, weil ich zwischendurch mit Fotografieren beschäftigt war). An der Plantage ist es so heiß, dass ich mir das Kopftuch aufsetzen muss. Endlich Wärme!! :-) Wir trinken einen schnellen Kaffee und fahren das letzte Stück zum Poas. Schnell verdichtet sich der Nebel und es fängt an zu regnen. Als wir auf dem Parkplatz ankommen, schüttet es regelrecht und wir hüllen uns in unsere Regenkleidung, hoffen trotzdem noch, den Krater in seiner vollen Pracht zu sehen. Immerhin sehen wir noch, als wir 10 Minuten später am Aussichtspunkt ankommen, einen blassen Regenbogen und können für ein paar Sekunden einen Blick auf den Kratersee erhaschen. Dann hüllt sich alles in Nebel… und Regen… Wir gehen noch ein Stück weiter hoch, durch den „Elfenwald“, bis zur Vulkanlagune Potos, die leider auch durch dichten Nebel unsichtbar bleibt. Inzwischen sind wir alle völlig durchnässt und durchgefroren (von wegen Wärme!), so dass wir uns schnell auf den Weg zurück zum Bus machen. Wir steigen alle klitschnass in den Bus und fahren widerum einen Teil des Weges zurück, bis wir zum Restaurant kommen, was wir für das Mittagessen gebucht haben. Hier ist es angesichts der nassen Sachen ziemlich kalt, aber nach der Bestellung stellen wir uns teilweise zum Trocknen nach draußen in die dort vorhandene Sonne. Da wir hier noch in der Erdbeerregion sind, bekommen wir himmlisch leckeren Erdbeersaft und dann auch ein leckeres Mittagessen. Kalt bleibt es allerdings. Erst auf der danach noch ziemlich langen (3stündigen) Busfahrt, wird es wieder warm und die Funktionssachen trocknen langsam vor sich hin. Die Fahrt an sich ist landschaftlich gesehen super schön, alles herrlich grün, ob Schluchten oder Weiden. Dann gibt es einen plötzlichen Halt, weil sich am Straßenrand eine Kolonie Nasenbären tummelt, die (verbotenerweise) aus dem Auto vor uns gefüttert wurden. Endlich sehen wir unsere ersten "richtigen" Tiere. Natürlich wird ein kurzer Fotostopp eingelegt. Es waren ca. 20 Tiere, ganz drollig.
Irgendwann gegen 17.00 Uhr sind wir dann an diesem Bauernhaus angekommen, das auf dem Programm stand. Dort werden wir mit einem selbstgeranntem Schnaps und einer ganz süßen „Bauersfrau“ begrüßt. Den laut Reisebeschreibung angekündigten „Rundgang über den Hof“ gibt es nicht, wir sind dann direkt mit dem „Kochkurs“ eingestiegen. Das als solchen zu bezeichnen ist eigentlich ein Witz. Auch wenn es eine sehr gute Stimmung war, hat das, was da stattfand, nicht annähernd etwas mit kochen zu tun. Ok, ein paar von uns haben tatsächlich ein paar Minuten etwas Gemüse geschnippelt, ansonsten haben wir jeder eine Teigkugel zu einem Fladen plattdrücken müssen. Fertig. Das war der Kochkurs!!! Nach dieser anstrengenden Aufgabe haben wir uns dann die Zuckkerrohrsaftgewinnung zeigen und erklären lassen, was sehr interessant war. Anschließend konnten wir dann unsere Kochergebnisse mit Salat, Reis, Bohnen (die beiden Bestandteile gibt es hier übrigens bei jedem Essen), Rindfleisch und diversem Gemüse genießen. Leider wird auch hier viel mit Koriander gewürzt und so musste ich erstmal rausfinden, wo der drinsteckt. Nach dem Essen gibt es eine kleine musikalische Einlage vom Inhaber des Hofes und dann geht es zum Hotel nach La Fortuna, das Hotel "San Bosco". Dies liegt nicht so lauschig in einer grünen Anlage wie unser letztes Hotel, dafür aber mehr oder weniger direkt im „Stadt“kern. Und mein Zimmer ist leiser, da der lebhafte Bachlauf nicht mehr da ist. Wir decken uns alle noch im nahegelegenen Supermarkt mit Getränken ein uns treffen uns vor denn Zimmern zum gemeinsamen Sitin.