Samstag, 14. Dezember 2013

Auf der Suche nach dem Göttervogel


13.12.2013 - Es ist unglaublich, aber trotz des erheblichen Schlafdefizits schlafe ich schlecht bis gar nicht. Nachdem ich gestern mein Zimmer bezogen hatte (riesengroß mit überdimensionalem Spiegel an der Wand, der das Zimmer noch größer wirken lässt), habe ich ein bisschen rumgepackt, den Tag niedergeschrieben, und mich dann so sehr aufs Schlafen gefreut. Ging aber nicht. Zum einen schüttete es draußen wie aus Kübeln und es hörte sich nach einer regelrechten Sintflut an, so dass ich erhebliche Zweifel an der Zweckmäßigkeit meiner mitgenommenen  Kleidungsstücke hatte. Außerdem gingen mir tausend Dinge durch den Kopf, weil ich noch gar nicht recht realisiert hatte, dass ich mich nun tatsächlich auf der anderen Seite der Erde befinde…

Heute morgen stehe ich dann schon um 05.15 Uhr auf, nachdem ich im Stundentakt auf die Uhr geschaut habe. Um 06.00 Uhr ist es bereits hell (durch die Nähe zum Äquator gibt es hier das ganze Jahr über 12 Stunden Tageslicht – von sechs bis sechs). Ich räume etwas hin und her, schmeiße mein Netbook an und gehe dann ein wenig durch die Anlage, die sehr schön ist. Dabei stelle ich dann fest, dass es wohl  zwar geregnet hatte, das laute Geräusch jedoch von dem Bachlauf kam, der gegenüber meines Zimmers verläuft. Das Wetter sieht vielversprechend aus, zumindest ist es recht mild und es regnet nicht.
Um 7.00 Uhr versammelt sich unsere Gruppe das erste Mal vollständig zum Frühstück. Der erste Eindruck ist sehr positiv, eine gute Gruppe. Ich glaube nicht, dass eine/r davon sich irgendwie problematisch entwickeln wir….
Um 8.00 Uhr geht es dann los Richtung Bergnebelwälder, wo wir uns zwei Stunden später auf die Suche nach dem Quetzal, dem Göttervogel machen. Wir haben einen einheimischen Führer, Heiner Serrano (tatsächlich), dabei, der immer wieder den Ruf dieses Vogels imitiert. Leider ohne Erfolg. Nach zwei Stunden wandern und stehen und warten in dieser traumhaften grünen Nebenwaldkulisse geben wir uns geschlagen und widmen uns dem nächsten Ereignis: dem Mittagessen. Es gibt reichlich Reis, Bohnen, Salat und wahlweise Forelle, Huhn oder Rindfleisch, alles sehr schmackhaft.
Danach fahren wir die Panamerikana, auf der wir auch schon hingefahren sind, noch ein Stückchen weiter, bis zum höchsten Punkt (zumindest in Costa Rica), auf 3.330 Meter, dem Cerro de la Muerte (Todespass). Hier steigen wir kurz aus, während der Bus wendet und fahren anschließend den kompletten Weg genauso, wie wir ihn mittags/morgens hin gefahren sind, wieder zurück. Meiner Meinung nach hat sich dieser Aufwand nicht wirklich gelohnt…
Wir halten noch ein Stündchen in Cartago, wo wir die Basilika besuchen und im Walmart ein paar Dinge einkaufen, um dann gegen 17.30 Uhr wieder am Hotel zu sein.
Mit Manuela, die einen Bungalow unter mir wohnt, trinke ich ein Bierchen auf der Terrasse und dann folgen wir den anderen zum Pool, der aus einer Thermalquelle mit heißem Wasser gespeist wird. Dort plantschen und quatschen wir etwas, es ist herrlich, draußen ist es dunkel und kalt, man sieht schemenhaft die Schatten der Palmen. Nachdem wir uns auf den Zimmern etwas frisch gemacht haben, treffen sich die meisten von uns noch im Hotelrestaurant auf ein Tomatensüppchen und ein Imperial.
Auch am Ende des Tages muss ich sagen, dass ich echt eine gute gruppe mit sehr netten Menschen erwischt habe. Ich freue mich noch mehr auf die kommenden 3 Wochen!
  Um 20.30 Uhr bin ich dann aber auch schon in meinem Zimmer – und freue mich mal wieder wahnsinnig auf mein Bett…