16.12.2013 - Heute geht es
wieder um 8.00 Uhr los, bzw. sitzt unsere Gruppe bereits eine Viertelstunde
früher abfahrtbereit im Bus. Es geht zunächst am Arenalsee entlang, über das
Tilarán-Gebirge. Unterwegs machen wir kurz am „Cafe de Macadamia“ Halt, von wo
man eine tolle Aussicht hat und man leckere Muffins mit Macadamia bekommt
(leider bin ich noch satt vom Frühstück). Zwischendurch hält der Bus, weil
draußen bereits Touristen stehen und irgendwas fotografieren. Es ist ein
Brüllaffe im Baum. Wir also auch alle raus um zu versuchen, einen Blick oder
sogar ein Foto zu erhaschen. Ich kann ihn nur ganz kurz sehen, bin aber schon
überrascht, wie klein der ist, wo der doch so ein Getöse machen kann! Insgesamt
sind wir bis nach Liberia gute drei Stunden unterwegs, die jedoch dank Thomas
recht kurzweilig sind, da er uns unermüdlich mit allen möglichen Informationen
füttert. Die Landschaft ist ann auch völlig anders als dort, wo wir uns die
letzten Tage aufgehalten haben, eher karg, nicht mehr so üppig grün. Außerdem
ist es spürbar wärmer. In Liberia schauen wir uns kurz einen großen
Guanacaste-Baum (daher hat die Region ihren Namen) an und machen dann an einem
Einkaufszentrum eine Stunde Pause, essen was und decken uns im Supermarkt mit
Sachen für die nächsten zwei Tage ein. Dann geht es auf die letzte Strecke,
etwa eine halbe Stunde bis zur Rincon de la Vieja Lodge. Eine tolle Anlage!
Super schön angelegt, alles ist herrlich grün mit blühenden Büschen, einem
kleinen Swimmingpool und ein kleiner See am unteren Grünstück. An die Lodge
grenzt direkt eine riesige Weide, auf der Pferde grasen. Ein Traum!!!! Unsere
Zimmer sind auf zwei Blöcke verteilt, alle sehjr rustikal, mit viel Holz, aber
ich finde es großartig! Vor den Zimmern gibt es eine zusammenhängende Veranda,
mit Hängematten, Bänken und einem schönen Blick in den Garten.
Nachdem wir
eingecheckt haben, treffen wir uns eine halbe Stunde später für einen
Spaziergang durch den angrenzenden Park. Hier handelt es sich um Trockenwald,
der fast ein bisschen wie unsere Wälder zu Hause wirkt. So vergisst man
zwischendurch, wo man sich eigentlich befindet, und dass man grundsätzlich
aufpassen wollte, bevor man sich einfach an einem Baum abstützt oder so, denn dort
könnte auch eine Schlage lauern… Relativ am Anfang sehen wir einen Nasenbär, aber den
nimmt kaum noch jemand wirklich wahr, ist ja inzwischen schon „normal“, einen
Nasenbären zu sehen. Eine fette Spinne sehen wir unterwegs, die gerade dabei
war, ihren Fang zu verspeisen, ansonsten haben wir leider keine Eigentlich wollen wir zu den Schwefelquellen,
aber da Thomas den Weg nicht genau kennt und ein Schild nicht mehr vorhanden
ist, irren wir an einer Stelle ein wenig hin und her und kehren am Ende dann doch
um ohne die Quellen gesehen zu haben. Trotzdem ist es eine schöne kleine
Wanderung.
Anschließend
hüpfe ich erstmal unter die Dusche um dort festzustellen, dass es kein warmes
Wasser gibt! Tagsüber ist es zwar warm, aber es geht ein ziemlich starker Wind,
der ordentlich durch das Zimmer bläst, da die Wand teilweise nur aus
Fligendraht besteht. Nun gut, dann halt ohne Haare!
Später trifft
sich ein Großteil der Gruppe zum gemeinsamen Abendessen, das aus den im
Supermarkt erworbenen „Leckereien“ besteht. Im Hotel gibt es zwar ein
Restaurant, aber das ist recht teuer, und so haben wir beschlossen, nur morgen
Abend dort zu essen. Dazu gibt es Wein und Rum und es ist eine sehr nette
lustige Runde. Man vertut sich völlig mit der Zeit, denn gegen 20.00 uhr meinen
wir, es sei schon viel später und eigentlich auch gleich Zeit, ins Bett zu
gehen. Tatsächlich bleiben wir noch länger sitzen. Irgendwann sehe ich aus den
Augenwinkeln etwas unter einem Stuhl herkrabbeln und mache die anderen darauf
aufmerksam. In Nullkommanichts steht die Hälfte auf den Stühlen und das
Gekreische ist groß, denn hier krabbelt eine Riesenschabe!!! Die Gänsehaut ist
nicht mehr wegzukriegen, auch nachdem sich das Monsterviech in die Botanik
flüchtet. Es dauert eine Weile, bis sich der Puls wieder etwas gesenkt hat.
Irgendwann bin ich dann kurz in meinem Zimmer (anderer Block – wir haben fette
Kröten), als ich ein Riesengeschrei höre. Das Viech war wieder aufgetaucht –
und wieder verschwunden. Mir läuft es in Schauern den Rücken runter vor Ekel und
alle sind extrem schreckhaft. Einer fängt aus Spaß an zu kreischen und alles
springt schreiend auf die Stühle. Trotzdem lachen wir uns halbtot angesichts
der Situation. Dann wird es aber wieder ernst, als das Monster ein drittes Mal
auftaucht. Mir war schon vorher klar, dass ich keine Sekunde würde schlafen
können, wenn es noch frei herumläuft. Also schnappe ich mir kurzerhand einen
Badelatschen von Dirk und haue auf das Viech. Das fällt aber nur auf den Rücken
und zappelt weiter mit den Beinen. Das ist so riesig, dass ich glaube, es mit
einem gewöhnlichen Badelatschen nicht einfach so töten zu können, also haue ich
immer wieder drauf, bis es endlich keinen Mucks mehr von sich gibt. Erst da
sehe ich, dass bereits ein anderes totes Monster da rum liegt. Wahrscheinlich
von unseren Vorgängern zur Strecke gebracht. Um uns anschließend abzulenken,
erzählen wir uns noch ein paar Witze, trinken noch ein Gläschen Rum und gehen
dann schlafen, was erstaunlich gut klappt.
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