22.12.2013 - Heute früh haben wir etwas
Zeit zum klüngeln, da wir erst um 9.00 Uhr weiterfahren. Ich bedaure es schon
ein wenig, dieses kleine gemütliche Zimmer verlassen zu müssen, das Bett ist
bisher das bequemste gewesen (obwohl die anderen bisher auch ok waren). Das ist
ein bisschen der Nachteil, wenn man 2-3 Nächte an einem Ort ist, man gewinnt so
ein Zimmer doch etwas lieb; das ist anders, wenn man abends irgendwo ankommt
und am nächsten Morgen bereits wieder abreist.
Den ersten Stopp legen wir
bereits im Ort ein, da jemand von unserem Hotel erzählt hatte, dass dort an
einem Backpacker-Hotel immer mindestens ein Faultier rumhängen würde. So
springen wir dort also alle raus aus dem Bus und suchen hier und dort nach
einem Faultier. Ohne Erfolg. Gerade als wir schon aufgeben und weiterfahren
wollen, schaue ich in den Baum, vor dem unser Bus parkt und den wir alle 15
Leute schon mehrfach umkreist haben, und sehe quasi direkt vor mir ein
Fellbüschel in einer Astgabel. Da hängt es, total eingekugelt und lässt sich
von dem ganzen Trubel nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. Nachdem alle
diverse Fotos vom Fell im Baum gemacht haben, geht es weiter. Der Weg führt uns
wieder über eine holprige und kurvige Schotterpiste, diesmal runter. Nach einer
Weile ist mir schon ziemlich übel von der Schaukelei, und so bin ich sehr froh,
als wir einen weiteren ungeplanten Stopp einlegen, als wir nämlich eine Schar
von fotografierenden Touristen an einer Brücke erblicken. Das kann nur eines
bedeuten: Tiere, wahrscheinlich Affen! Und tatsächlich, in den Bäumen über dem
Flüsschen tummelt sich eine ganze Brüllaffenschar, sogar zwei kleine
Affenkinder sind dabei. So gesellen wir uns also zu den anderen Touris, und
wieder stellt sich die Frage: wer sind hier die Affen? Besonders wahrscheinlich
aus der Sicht der einheimischen Kinder, die gerade hier baden, und für die der
Anblick von (echten) Affen vermutlich völlig normal ist. Ich kriege zwei schöne
Schnappschüsse hin (und 20 Bilder zum Löschen) und bin zufrieden. Leider bleibt
die Frischluft aus, denn es ist sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit ist extrem
hoch. So ist mir immer noch schlecht, als es weitergeht. Nach 10 Minuten machen
wir einen Toilettenstopp, wo ich mir eine Cola besorge, und dann geht es auch
zum Glück wieder. Inzwischen sind wir auch auf der Panamericana angekommen, so
dass es normal weitergeht. Der nächste Halt lässt nicht allzu lange auf sich
warten. Nämlich in Tarcoles, wo unter einer großen Brücke am Fluss jede Menge
Krokodile rumliegen. Ist nicht besonders spektakulär, weil sie weit weg sind
und sich kaum mehr bewegen als das Faultier heute Morgen, aber immerhin habe
ich jetzt auch Krokodile in meiner Fotogalerie! Wir essen hier zu Mittag, bevor
wir uns auf den Rest des Weges machen. Dieser verläuft 70 km oder mehr an der Küste entlang
und immer wieder erhascht man tolle Ausblicke auf den Pazifik. Unser Hotel
liegt hinter Quepos und vor dem Manuel Antonio NP. Die Rezeption, wo Thomas uns
erstmal eincheckt, ist oben an der Straße, dann müssen wir noch einen heftigen Hang
runterfahren, ich habe das Gefühl, es ist mindestens noch einen Kilometer
weiter unten. Wie Thomas uns vorher erzählt hatte, ist unser Hotel
(„Arboledes“) eines der wenigen, die quasi direkte Strandlage haben. Trotzdem
bin ich sehr skeptisch, da Manuela mir heute morgen noch eine aktuelle
Hotelbewertung vorgelesen hat, in der
von Schimmel und so die Rede war, und dass das auch die gute Lage nicht
aufwerten könne. Wir sind alle in einem Bau mit insgesamt 10 Zimmern
untergebracht, unten die 5 Einzelzimmer, oben die 5 Doppelzimmer, vor denen sich
eine superschöne große Veranda erstreckt mit Blick in den Garten und auch das
Meer kann man etwas sehen. Auf den ersten Blick ein Traum! Dann schließe ich
vorsichtig mein Zimmer auf, erwarte bereits das Schlimmste, und bin dann doch
sehr positiv überrascht. Es richt zwar etwas modrig, das Bad ist winzig, und
die Laken wirken schon so, als hätte darin schon mal jemand geschlafen (mein
Inlay war wirklich eine gute Investition), aber sonst ist es ok, und wir haben
sogar alle einen Kühlschrank. Später entdecke ich noch eine Ameisenstraße, aber
zum Glück nicht auf der Wand, wo das Bett steht.
Wir ziehen uns schnell die
Badesachen an und dann geht es auch schon zum Strand. Und der ist echt ein
Traum! Zwar ist es hier voller als in Samara, aber die Kulisse ist noch
schöner. Und die Wellen sind der Hammer, ich wünschte, ich hätte einen
Badeanzug statt einem Bikini dabei… Es macht Riesenspaß, ist aber auch echt
anstrengend, sich immer wieder gegen die Wellen zu stemmen oder zu versuchen,
ein paar Meter weiter zu kommen. Nachdem wir wieder am Strand sind und es uns
in den Stühlen gemütlich gemacht haben, lässt die Sonne dann auch schon abrupt nach,
es ist sehr angenehm, und so besteht wenigstens nicht die Gefahr eines erneuten
Sonnenbrandes (obwohl ich mich diesmal richtig fett eingecremt habe). Ich laufe
ein Stück am Strand lang, beobachte die Wellen, die Surfer und ein Brautpaar,
mache viel zu viele Fotos und warte dann mit den anderen auf den
Sonnenuntergang. Der natürlich wieder wunderschön ist.
Während ich mich frisch
mache, höre ich von draußen ein ganz merkwürdiges Geräusch, von irgendeinem
Tier, ich kann es leider nicht wirklich beschreiben, irgendein lustiges Gackern.
Natürlich gehe ich raus um dem auf die Spur zu kommen, kann aber nichts
entdecken, außer einigen von meinen Mitreisenden, die das ebenfalls gehört
haben. Um 18.30 Uhr treffen wir uns wieder alle, um gemeinsam zum Essen in den
Ort zu fahren. Bevor wir dort ankommen, fängt es an zu regnen, und als wir vor
dem Restaurant parken, schüttet es wie aus Kübeln. Unglaublich, was da
runterkommt. Irgendwie schaffen wir es ins Restaurant, wo wir im ersten Stock
im trockenen sitzen, aber die Sintflut noch weiter beobachten können.
Irgendwann hört es aber auch wieder auf. Und morgen wird es wieder schön! Gegen
21.30 Uhr sind wir wieder zurück. Es ist immer noch drückend warm, im Zimmer
gibt es aber zum Glück eine Klimaanlage. Von draußen dringen diverse Geräusche
herein, Grillen, Vögel, ??? Kein Verkehr, keine kläffenden kleinen Hunde wie
die letzten Nächte!
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