30.12.2013 – Heute haben wir
einen „freien“ Tag, so dass wir keinen Wecker stellen müssen. Ich habe gut
geschlafen, aber um 6.30 Uhr bin ich wach. Ich kämpfe kurz mit mir, aber dann
raffe ich mich doch auf und gehe eine Runde laufen. Bevor ich aus dem Zimmer
komme, höre ich bereits ein Miauen, und tatsächlich, meine Katze steht bei mir
vor der Tür und springt direkt wieder auf meinen Schoß als ich mir die Schuhe
anziehe! Sie hat bereits mein Herz erobert, und wären wir hier nicht in Costa
Rica, wäre ich echt versucht, sie mitzunehmen… Leider kann man hier nicht so
gut am Strand laufen, so dass ich erste ein paar Feldwege ausprobiere, die sich
aber alle als Sackgassen herausstellen, die zu
irgendwelchen Unterkünften führen, und dann einfach die Straße entlang
laufe. Einen Schlenker mache ich noch zum Strand, weil die Anblick einfach
atemberaubend ist und ich diesen einfach in mich aufsaugen muss. Es ist bereits
warm und sehr schwül, über dem Strand, den Palmen und dem Meer hängt der Dunst,
und die Morgensonne scheint hinein. Herrlich!! Das Frühstück ist wie immer, und
inzwischen entwickle ich eine echte Abneigung gegen Reis, Bohnen und Rührei,
esse es aber trotzdem, weil es sonst nur Toast und Pancakes gibt. Allerdings
nur so viel, um etwas im Magen zu haben, den Rest fülle ich mit Obst und Müsli.
Der Himmel ist zunächst
bewölkt, und so beschließe ich, heute früh in die Stadt zu laufen und dort
etwas rumzubummeln. Nachdem ich mich aber stadtfein gemacht habe, komme ich aus
meiner Höhle (mein Zimmer ist extrem dunkel) und muss feststellen, dass
inzwischen die Sonne scheint. Also Plan A! Bikini an und um 9.30 Uhr liege ich
als erste am Strand. Es ist bereits jetzt richtig heiß und nach einer Weile bin
ich schon schön angebraten. Zeit zum Wenden. Über dem Meer hängt eine graue
Wand und es sieht so aus wie gestern Nachmittag, als es plötzlich anfing zu
regnen. Tatsächlich tröpfelt es auch ein wenig, hört aber ganz schnell wieder
auf. Die Wellen sind wieder mega und wir haben jede Menge Spaß. Die Strömung
ist heute allerdings auch noch viel heftiger, wobei wir hier eher seitlich als
aufs offene Meer getrieben werden. An den Hauptstränden Richtung Puerto Viejo
sind heute überwiegend rote Flaggen gehisst und Thomas hatte auch beim
Frühstück erzählt, dass das Meer im Moment wohl ungewöhnlich aufgewühlt sei.
Das ist auch der Grund, warum der Schnorchelausflug, den einige von uns heute
hätten machen wollen, nicht stattfinden konnte. Schade! Ich wandere kurz in den
Schatten, dann jedoch wieder in die Sonne. Immerhin ist heute die letzte
Gelegenheit, in diesem Jahr noch etwas Farbe zu bekommen! Um 13.30 Uhr bin ich
dann rumdherum schön rot gebruzzelt und gehe duschen. Dann mache ich mich zu
Fuß auf nach Puerto Viejo, ein bisschen bummeln, aber in erster Linie wegen dem
Bikini, den ich gestern Abend dort gesehen habe und den ich unbedingt kaufen
will. Laut Thomas sind es 20 Min in den Ort, der Hotelbesitzer hat noch 5
Minuten obendrauf gegeben. Tatsächlich bin ich nach 40 Minuten flottem Gehen
da! Aber die Bewegung tut mir gut, obwohl ich nassgeschwitzt bin, es ist sehr
heiß und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 % oder so. Ich werde von einem
Schwarzen Rastaman auf einem Fahrrad angesprochen, ganz nett, er fragt, wo ich
herkomme, was ich vor habe, blabla. Tatsächlich will er mich aber nicht
anmachen, sondern irgendwelche Ausflüge verkaufen. Ich erzähle ihm, ich treffe
mich mit den anderen aus meiner Gruppe und dass wir eh morgen abreisen. Der
Bikini ist nicht in meiner Größe da und die Lust auf Shoppen minimiert sich dadurch
erheblich. Trotzdem ziehe ich noch etwas durch die Läden, muss aber feststellen,
das sie auch hier eine ähnlich Auswahl haben wie überall sonst, nur teils noch
teurer sind. Trotzdem gefällt es mir hier, von überall kommt Musik, meist
Reaggy, und obwohl heute längst nicht mehr alle lächeln (es ist Montag, und die
Wochenendbesucher sind weg), merke ich, wie der „federnde Gang“ langsam Besitz
ergreift. Ich genieße es auch, mal allein durch die Gegend zu ziehen. Am Ende
kaufe ich zwei T-Shirts und gehe bei Sabine was essen. Nicht, weil ich den
Service so super fand, aber hier weiß ich wenigstens was mich erwartet. Man ist
ja doch ein Gewohnheitstier, und das ärgert mich dann schon ein wenig, als ich
da sitze und feststellen muss, dass das Personal in etwa so „freundlich“ ist
wie Sabine selbst. Meine Fettuchine mit Meeresfrüchten sind allerdings sehr
lecker. Für den Rückweg gönne ich mir ein Taxi. Dafür gehe ich zur
Bushaltestelle und frage drei Männer, die an deinem Auto lehnen und sich
unterhalten. Unser Hotelbesitzer hat mir das so erklärt. Die Taxis sind auch
keine, die als solche erkennbar sind, sondern Autos in allen Farben und
Fabrikaten, ohne Tachometer. Erst sagt der eine 4 USD (das ist der Preis, den
auch der vom Hotel meinte), dann kurzes Gespräch untereinander, der andere
wollte dann 6 USD. Man kann’s ja mal versuchen! Ich bin natürlich für 4 USD
gefahren. Andernfalls wäre ich gelaufen. Aber Thomas hatte uns schon gewarnt,
dass man ggf. versuchen wird, einen über den Tisch zu ziehen.